Buntes Treiben am Corso
Die Bernstrasse soll durch eine dichtere und höhere Bebauung als Lebensader der Gemeinde gestärkt werden. Ziel ist ein lebendiges und attraktives Zentrum. Die neuen Bauvorschriften ermöglichen eine für die Zukunft der Läden und Dienstleistungen wichtige Dynamik .
Die Ortsplanungsrevision schafft die baurechtlichen Voraussetzungen für eine bauliche Verdichtung entlang der Bernstrasse. Die Möglichkeit der höheren Ausnutzung ist nicht zuletzt ein Anreiz, Liegenschaften zu erneuern und zu sanieren. So wird die Entwicklung zum lebendigen, urbanen Zentrum beschleunigt. Ziel ist, die Hauptachse durch eine höhere und dichtere Bebauung zu stärken und den Strassenraum zu einem attraktiven Aufenthaltsort aufzuwerten.
Nutzen die Grundeigentümerschaften die neuen Spielräume, werden an der Bernstrasse künftig auch mehr Menschen wohnen. Je nach Strassenabschnitt sind zwei bis drei zusätzliche Vollgeschosse möglich und eine bessere Ausnutzung der Parzellen; dabei sollen in den Corso-Zonen A und C Liegenschaften über die Parzellengrenzen hinweg zusammengebaut werden, wobei dies zeitlich gestaffelt erfolgen kann. Der bunte kleinstädtische Charakter bleibt erhalten. Einzelne Liegenschaften stehen unter Schutz, dadurch ergeben sich Lücken in der Häuserzeile. Die gestaffelte Entwicklung stärkt die Vielfalt: Die Neubauten werden über einen längeren Zeithorizont an verschiedenen Orten entstehen.
Damit die Bernstrasse verstärkt zu einem Ort des städtischen Treibens wird, braucht es passende Angebote im Erdgeschoss der Gebäude. Bei Neu- und Erweiterungsbauten sind in allen sogenannten Corso-Zonen strassenseitig im Erdgeschoss publikums- und kundenorientierte Nutzungen vorgeschrieben, also etwa Verkaufsgeschäfte, Restaurants, aber auch Praxen, Ateliers oder Büros mit Kundschaft wie etwa ein Notariat. Für Wohnen darf maximal 50 Prozent der Erdgeschossfläche genutzt werden, wobei der Wohnraum im rückwärtigen Teil des Gebäudes liegen muss.
Zusammen mit den neuen Bestimmungen bietet vor allem das Tram die Chance, den Raum zwischen Fahrbahn und Gebäuden aufzuwerten. Bei den Tramhaltestellen lassen sich neue Plätze gestalten, beim Lidl und Tell ebenso wie bei der Wendeschlaufe.
Damit sich die Menschen an der Bernstrasse gerne aufhalten, benötigen sie genug Platz. Von der Bahnunterführung bis zur Gemeindeverwaltung am Schiessplatzweg müssen Neu- und Erweiterungsbauten gegenüber heute um einen Meter zurückversetzt werden.
Längerfristig entsteht entlang der Bernstrasse eine «Promenade» mit schattenspendenden Bäumen. Im Abstand von 3 Metern zum Fahrbahnrand ist bei Neu- und Erweiterungsbauten alle 20 Meter ein Hochstammbaum zu pflanzen oder mindestens ein Baum pro Parzelle. Die Baumreihe wird Schatten spenden und durch Verdunstung die Luft kühlen.
Die Geschäfte und Dienstleistungsangebote im Erdgeschoss bleiben für alle Verkehrsteilnehmenden gut erreichbar. Zwischen den Hochstammbäumen sind Auto- und Veloparkplätze möglich.
Wie die Bernstrasse soll auch das Gebiet rund um den Bahnhof baulich verdichtet werden. Die ausgezeichnete Erreichbarkeit legt die bessere Nutzung nahe. Das Bahnhofgebiet und die Bernstrasse sollen im Sinn der 15-Minuten-Stadt als Ort der kurzen Wege funktionieren, wo der Wechsel zwischen Arbeiten, Wohnen, Einkaufen und Freizeit zu Fuss oder mit dem Velo in kurzer Zeit zu schaffen ist. So entsteht in einem urbanen Raum eine hohe Lebensqualität.